Harmonie und Disharmonie. Die fernöstliche Terminologie verwendet die Begriffe Harmonie und Disharmonie. Sie gebraucht nicht die Begriffe Gesundheit und Krankheit. Die Heilung oder Lösung eines beliebigen Problems basiert dabei nur auf der Hilfe, eine beeinträchtigte Harmonie wieder herzustellen.

Es geht demnach nicht um Heilung oder Korrektur, sondern um Harmonisierung und Ausgleich. Wir können uns vergegenwärtigen, dass alle Empfehlungen der chinesischen Medizin, ob sie nun den Bereich des Lebensstils oder direkt die Phase eines heilenden Eingriffs betreffen – z. B. Akupunktur – auf die Erneuerung der Harmonie im Körper ausgerichtet sind. Hierbei wird nicht nur der Körper an sich betrachtet, sondern es werden verschiedene Ebenen mit einbezogen (mentale, emotionale und energetische Ebene, die Beziehungen zu unserer Umwelt betreffenden Ebene, die Ebenen der verschiedenen Seins-Bereiche). Ob wir dies nun als rein materialistisches oder nur als irdisches Sein, oder im Sinne des Seins mit einer breiteren ideellen Bedeutung sehen – immer gelangen wir zur Harmonie als Phänomen von Wohlbefinden und Zufriedenheit – etwas, was notwendig und wünschenswert ist.

Harmonie wird nicht nur in allen Ländern des Fernen Ostens immer stärker hervorgehoben, sie fand ihren Weg auch in die Welt der westlichen Zivilisation. Die Harmonie wird als weitaus wichtiger als Glück angesehen (Glück als wichtiges Grundgefühl zu sehen, wird prinzipiell nicht empfohlen, da es sich hierbei bereits um einen Zustand handelt, der seinen Gegenpol hat – wenn jemand glücklich ist, dann kann er auch unglücklich sein, großes Glück und Unglück schließen Harmonie somit aus).